2

Bahntrasse

Bahntrasse

Zentrale Voraussetzung für die Einrichtung eines WiFo-Tanklagers war neben der versteckten Lage der möglichst unmittelbare Zugang zum Eisenbahnnetz der Reichsbahn. Nur über Schiene und Wasserstraßen konnten die gewaltigen Mengen an Treibstoffen und Schmiermitteln effektiv verteilt und zuvor die Rohstoffe für die Produktion geliefert werden. - Die WiFo verfügte 1942 zu diesem Zweck über mehr als 38.000 Bahn-Kesselwagen und 35 Tank-Binnenschiffe. – Für das Tanklager in Herbram-Wald wurde ein eigenes Rangiergleis innerhalb der Anlage und ein Gleisanschluss an der ehemaligen Bahnlinie Kassel/Altenbeeken eingerichtet. Direkt angrenzend an das WiFo-Gelände lag ja der Bahnhof, bzw. die Haltestelle Neuenheerse.

Tanklager

Die dichte Vegetation, die die Anlage heute in weiten Teilen überdeckt verleiht den Ruinen der ehemaligen WiFo einen eigentümlichen, geradezu friedlichen Charakter - es lohnt sich allerdings genauer hinzuschauen:

Das heute nur noch als archäologisches Bodendenkmal erhaltene Tanklager in Herbram-Wald ist tatsächlich in mehrfacher Weise denkmalwürdig: Was zunächst als nachrangige technische Einrichtung erscheint ist tatsächlich Teil der planmäßigen Vorbereitung des Krieges durch das NS-Regime. Die Organisation, die das Lager unterhielt - die „Wissenschaftliche Forschungsgesellschaft mbH“ (WiFo) - war eine 1935 gegründete staatliche Tarnfirma zur verdeckten Kriegsvorbereitung. Das Tanklager mit dem Decknamen „Bekenau“ ist eine

Als technische Einrichtung dokumentiert das Tanklager auch den Entwicklungsstand der Dreißigerjahre. Und schließlich zeigen die noch heute im Gelände sichtbaren Narben des Flächenbombardements zur Zerstörung der Anlage eindrückliches Anschauungsobjekt zu den Schrecken des Krieges;

Viele Anlagen des Tanklagers wurden unmittelbar nach dem Krieg geräumt und demontiert, die massiven Bunkeranlagen für die einzelnen Betriebsteile durch wiederholte Sprengungen unbrauchbar gemacht. Im Rundgang durch das Gelände finden sich eine Anzahl von Themenstationen, die durch Stelen markiert sind. Über QR-Codes lassen sich dort weiterführende Informationen zum Gelände und den Einrichtungen der Anlage abrufen

Die Tanklager der WiFo

Die genaue Anzahl und Lage der Einrichtungen der WiFo ist heute kaum noch zu ermitteln insgesamt hatten die Lager aber eine Kapazität für ca. 1,5 Mio Kubikmeter Treibstoff und 100.000 m³ Schmierstoffe. Die WiFo betrieb Anfang der 1940er Jahre zehn geschützte und unterirdisch angelegte Großtanklager mit einem jeweiligen Fassungsvermögen zwischen 100.000 und 200.000 m³ sowie mindestens 11 kleinere Tanklager, zu denen auch die Anlage hier in Herbram-Wald zählte.

Das könnte Sie auch interessieren:

Lockschuppen

Für die Zusammenstellung von Transporten und die Bewegung der Güter- und Kesselwagen auf dem Betriebsgelände verfügte das Tanklager in Herbram-Wald über zwei Rangierlocks

Pumpenstation (Benzin)

Die Pumpenstation für Benzin war eine der größten Einheiten auf dem Gelände und vollständig in einer massiven Bunkeranlage untergebracht.